Donnerstag, 10. Juli 2014

"Wie wir uns aus Versehen verliebten" von Kristen Tracy

Titel: Wie wir uns aus Versehen verliebten
Originaltitel: Hung Up
Autorin: Kristen Tracy
Genre: Jugendbuch, Romantik, Briefroman
Erscheinungsjahr: DE 2014 | US 2014
Verlag: cbj
Preis: Broschiert 12,99 EUR
Seitenzahl: 208 Seiten

Kurzbeschreibung

Um eine Bestellung zu ändern, ruft Lucy bei ihrem Lieferanten an und spricht aufs Band. Bloß blöd, dass die Nummer in der Zwischenzeit neu vergeben wurde und ihre Nachricht nie bei dem richtigen Menschen ankommt. Einige recht böse Nachrichten später meldet sich James bei ihr, ein Junge in ungefähr Lucys Alter, dem die Nummer nun gehört. Und obwohl sie eigentlich nicht viel verbindet und das Gespräch auch nicht wirklich lang ist, folgen daraufhin ein paar weitere Anrufe. Und aus gelegentlich wird regelmäßig, immer wieder und immer mehr, bis sie sich tatsächlich für ein Treffen entscheiden. Ob das gut gehen kann?

Die ersten Sätze im Buch

"1. März, 11:25 Uhr

Hier spricht Lucy. Ich rufe an, weil ich noch einen Änderungswunsch zu meiner Bestellung BKE-184 habe. Sieht aus, als würde ich das Lederband doch nicht brauchen. Damit wir uns da nicht missverstehen: Ansonsten bleibt bei der Bestellung alles beim Alten, nur das Lederband fällt weg. Danke!"

Meine Meinung


Bei diesem „Brief“-Roman von Kristen Tracy spaltet sich so ein bisschen meine Meinung. Einerseits bin ich positiv überrascht, was die Wendungen in dieser Geschichte angeht, andererseits bin ich mit den beiden Figuren nicht so recht warm geworden.
Der Schreibstil ist sehr interessant, weil im Grunde nur die Telefongespräche ohne Angabe von Emotionen oder näheren Beschreibungen (wie laute oder leise Stimme, murmelnd, knurrend etc.) widergegeben werden. Aber anhand des Kontextes und im Laufe der Gespräche werden ab und zu immer wieder solche Dinge angedeutet (z.B. „Hey, lach mich nicht aus!“), was den Gesprächen immer wieder mehr Tiefe und Gefühl verleiht.
Lucy, eine der beiden Protagonisten, ist 17 Jahre alt und kommt teilweise rüber wie eine 12jährige. Ich habe ihre gelegentlichen verklemmten Momente so überhaupt nicht verstanden und einige Stimmungsschwankungen waren mir auch nicht geheuer. Sie wirkt zwar authentisch, aber oftmals hatte ich das Gefühl, dass ich mit ihr nicht befreundet sein könnte. Wohingegen ihr Telefonpartner James schon deutlich sympathischer ist, auch wenn er manchmal seine Probleme mit gewissen Sachen etwas übertreibt…
Beide Figuren haben ihr kleines Päckchen aus der Vergangenheit zu tragen, welches sie sich nach einiger Zeit auch gegenseitig anvertrauen. Während ich James‘ Erzählung und seine Einstellung dazu recht gut verstehen kann (auch wenn seine negative Haltung in dem Zusammenhang für mich immer noch übertrieben ist), habe ich Lucy ihre Geschichte nicht abgekauft – und ich kann nicht mal genau sagen, warum.
Ich hatte das Buch innerhalb von zwei Tagen durch, aber so richtig mitgerissen hatte es mich nicht. Es war höchstwahrscheinlich die Hoffnung, dass meine Einstellung gegenüber den Figuren sich ein bisschen bessert, die mich zum Lesen angetrieben hat. Aber in Begeisterungsschreie kann ich nicht verfallen, wie man hier eventuell merkt.
Im Großen und Ganzen eine ganz nette Geschichte mit recht interessanten Wendungen aber keinen allzu starken Figuren. Für zwischendurch geeignet.
3 von 5 Punkten


Wie ich zu dem Buch kam

Ich war auf der Suche nach einer lockeren Liebesgeschichte. Der Titel und das Cover erregten in der Buchhandlung auch bald meine Aufmerksamkeit – Sommer, Liebe, Leichtigkeit. Auch der Klappentext schien zu passen – und so nahm ich’s schließlich mit. Zählt sowas eigentlich schon zu einem sogenannten „Coverkauf“? Wäre jedenfalls mein erster. ;)

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